Erneut Datenschutzprobleme: Facebook launcht neue App nicht in Europa
Vor kurzem hat das weltweit größte soziale Netzwerk, Facebook, eine neue Foto-App auf den Markt gebracht. Doch bisher war von der App in Europa noch nicht allzu viel zu lesen. Der Grund: Die Gesichtserkennung entspricht nicht den europäischen Datenschutzrichtlinien. So gerät Mark Zuckerbergs Unternehmen wieder mit den europäischen Behörden aneinander, weil Facebook Anwendungen auf den Markt bringt, deren Datenschutz sehr bedenklich ist.
Doch von vorne: Was verbirgt sich hinter der neuen App Facebook Moments?
Facebook Moments soll es Usern untereinander ermöglichen, Fotos miteinander zu tauschen. Dabei scannt die App den Speicher des Handys, taggt die Gesichter der Personen und macht diese Bilder dann allen in den Kreisen bzw. Gruppen festgelegten Freunden zugänglich. Dies verläuft unabhängig von der eigentlichen Facebook Website oder der App. Die Bilder werden also nicht direkt in das Netzwerk hochgeladen. Ein Anwendungsgebiet der App könnten zum Beispiel Hochzeiten sein. Die einzelnen Schnappschüsse der Gäste werden dann über die Angabe eines fixen Ortes allen Gästen zur Verfügung gestellt.
Die App ist so angelegt, dass sie auf den Fotos automatisch die Gesichter erkennt und taggt. Jeder Nutzer, der zum freigegebenen Kreis gehört, kann nun die Bilder in Kombination mit dem Namen sehen. Ungünstig, wenn Fotos entstehen, die nicht für die, wenn auch nur eingeschränkte, Öffentlichkeit bestimmt sind. Schon gar nicht in Kombination mit dem Namen.
Die Gesichtserkennung ist in Europa grundsätzlich unzulässig und Facebook wurde bereits 2012 gezwungen, diese Technologie aus anderen Anwendungen zu entfernen. Lösen würde das Datenschutzproblem ein vorgeschaltetes Opt-In Verfahren, bei dem jeder einzelne User der Gesichtserkennung ausdrücklich zustimmen muss. Da dies jedoch von Facebook aus noch nicht vorgesehen ist, wird die App erstmal nicht auf den europäischen Markt kommen.