Yahoo der Alleskönner: Alle Mailadressen unter einem Hut
Ein Vierteljahrhundert jung und 700 Millionen Nutzer stark: Yahoo stellt einen Riesen im Onlinemarketing dar und hat mehr als Suchmaschine und Fotolisten zu bieten. Als E-Mail-Dienst erreicht Yahoo allerdings nach wie vor die meisten Menschen. Um sich weiterhin gegen Google & Co. durchzusetzen, hat der US-Konzern nun die hauseigene App um eine interessante Funktion erweitert. Ab sofort lassen sich auch E-Mail-Konten anderer Anbieter mit der Yahoo-App verwalten.
Eine Flatrate für E-Mail-Konten
Nutzer der Yahoo-App ist nun offiziell die Möglichkeit geboten, auf die Server konkurrierender E-Mail-Dienste zuzugreifen. Um die Funktion nutzen zu können, muss entweder ein Update oder ein Download der aktuellen Versionsnummer erfolgen. Sowohl im Play Store (Google) als auch im App Store (Apple) ist die Yahoo-App kostenlos zu haben. Das Design hat Yahoo nicht entscheidend geändert, lässt seinen Kunden allerdings die Wahl zwischen verschiedenen Themes beziehungsweise verschiedenen Briefpapieren. Ebenfalls dürfen diese festzulegen, was mit markierten Nachrichten bei einem Wisch zur rechten beziehungsweise zur linken Seite geschehen soll. Außerdem: Es bestehen keine Limits! Beliebig viele Konten lassen sich von beliebig vielen Diensten verwalten.
Wie geht’s weiter?
Der Schritt, die Yahoo-App für andere Anbieter zu öffnen, mag ein gewisses Risiko darstellen, denn die verschiedenen Ports könnten durchaus Konnektivitätsprobleme mit sich bringen. Wenn etwa die SMTP- oder POP3-Verbindungen konfiguriert werden müssen oder die Dienste Softwareaktualisierungen vornehmen, muss Yahoo seine App stets modifizieren und bemüht sein, dass die Nutzer die aktuellste Version verwenden.
Auf der anderen Seite birgt die Zugriffsfunktion auf E-Mail-Konten verschiedener Anbieter die Möglichkeit, Kunden stärker zu binden. Das Abrufen aller E-Mails aus einer App ist schließlich einfacher als das Abrufen von Mails über unterschiedliche Anbieter. Fraglich bleibt jedoch, ob Yahoo noch weitere Ziele mit dieser Strategie verfolgt. So könnten Optionen wie das Sichern der Mails auf externen Speichermedien oder der Einsatz neuer Antiviren-Programme in die Yahoo-App integriert werden. Je nachdem, wie weit sich die App verbreitet, könnte Yahoo somit durchaus Druck auf die Konkurrenz ausüben, sprich damit drohen, die Extrafunktionen für Kunden gewisser Anbieter nicht freizuschalten. Es bleibt abzuwarten, wie die App angenommen wird und wie die App-Entwickler anderer E-Mail-Dienste reagieren.
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